Die Geschichte der großen Seuchen und Epidemien – und was wir aus ihr lernen können

Seuchen – die Geißeln der Menschheit, die Strafe Gottes, ein Mysterium? Seit jeher faszinieren und erschrecken sie uns gleichermaßen. Nach wie vor sind vor allem Viruserkrankungen beliebte Motive in Filmen und Romanen. Bislang begegneten wir Seuchen wie der Pest eher in Geschichtsbüchern, der Lieblingsserie oder dem Videospiel. Jetzt sind wir plötzlich mittendrin. Ein Virus greift um sich. Menschen sterben – und das im 21. Jahrhundert.
So bedrohlich und neuartig sich die derzeitige Situation, hervorgerufen durch das Coronavirus COVID-19, auch anfühlt, zeigt uns der Blick zurück in die Geschichte jedoch, dass die Menschheit seit Anbeginn ihrer Zivilisation bereits mit einer Vielzahl von Krankheitserregern zu kämpfen hatte.

Hat er aber gemordet, so muss er sterben – Die Geschichte der Todesstrafe

Die Todesstrafe: So gut wie alle Gesellschaften kannten seit jeher diese Art von Strafe, welche besonders schwere Verbrechen mit dem Tod des Täters bestraft. Auch heute noch kommt es beispielsweise in Arabien, China oder auch Amerika zu Hinrichtungen (auch Exekutionen genannt). Aber was ist die Urform der Todesstrafe? Was verbindet die heutigen Exekutionen mit Hinrichtungen aus vergangenen Epochen? Und gibt es „humane“ Hinrichtungsmethoden? Ein Überblick über die Geschichte und Entwicklung einer grausamen Strafpraxis von der Antike bis zur Moderne.

Von „Dämonen und Neuronen“: Eine kurze Geschichte der Psychiatrie

Schon in der Antike und Mittelalter finden sich im Umfeld der Viersäftelehre erste Ansätze, um Geisteskrankheiten zu erklären und zu behandeln. Die Ursprünge der neuzeitlichen Psychiatrie-Geschichte sind eng mit Philippe Pinel und seinem „traitement moral“ verbunden. Nach dem dunklen Kapitel der NS-Zeit mit Massenmorden an psychisch Kranken geht die moderne Psychiatrie mit der Behandlung durch Psychopharmaka neue Wege. Ein Behandlungsansatz, der nicht nur neue Erfolge, sondern in der Antipsychiatrie auch seine Gegenbewegung fand.

Die Anfänge des Arbeiter-Urlaubs im Deutschen Kaiserreich – Ein Überblick

Bestrebungen, Arbeitern Urlaub zu ermöglichen, existierten im Deutschen Kaiserreich seit Mitte der 1880er Jahre. Anfangs waren diese Forderungen allerdings nicht von der Arbeiterbewegung ausgegangen, sondern vom linksliberalen Bürgertum. In ausgewählten Betrieben kam so erstmals auch „der kleine Mann“ in den Genuss von Erholungsurlaub. Als ab 1900 der Arbeiterurlaub in einigen Branchen tarifvertragliche Normalität wurde, entwickelten sich verschiedenen Frühformen des Arbeiterurlaubs wie Individualreisen oder Wander- und Vereinsfahrten.

Geliebtes „Teufelszeug“ – Die Anfänge des Kinos & des Films im Deutschen Kaiserreich

Schon bald nach der Erfindung des Films 1872 strömten viele Zuschauer in die Kinos. Der Gang in die „Filmvorführanstalten“ wurde im Deutschen Kaiserreich schnell zum gesellschaftlichen Massenphänomen – genauso wie im Rest Europas. Um die Wende zum 20. Jahrhundert war der Film eines wichtigsten Unterhaltungsmedium geworden, da besonders gut an das beschleunigte Leben der Modernen angepasst. Am Erfolg des Kinos änderte auch der Umstand nichts, dass die konservative Kulturkritik das Kino als „Teufelszeug“ und „geistige Volksvergiftung“ brandmarkte.

Der Touristenverein der Naturfreunde in der Weimarer Republik

Der Touristenverein der Naturfreunde (TVDN) wurde 1895 in Wien gegründet und avancierte in der Weimarer Republik zu einer der bedeutendsten sozialistischen Arbeiter-Kulturorganisationen. Mit seinen kostengünstigen Wanderaktivitäten ermöglichte der Verein, erstmals vielen Arbeitern, eine echte Urlaubsfahrt zu erleben. In der Weimarer Republik wuchsen die Mitgliederzahlen stark an und bis 1928 waren fast 200.000 Arbeiter organisiert. Auch das Spektrum der touristischen Aktivitäten erlebten in der ersten deutschen Republik seine größte Ausdehnung.

Die Lebensreformbewegung und ihre gesellschaftlich-kulturellen Hintergründe

Die Jahrhundertwende um 1900 in Deutschland: Der bahnbrechende technische Fortschritt dieser Zeit bedeutete für das Alltagsleben große Erleichterungen. Bisher tödliche Krankheiten konnten geheilt werden und die Wirtschaft florierte. Andererseits lösten sich traditionelle Weltbilder auf, was für viele Menschen den Wegfall geistiger Sicherheit bedeutete. Ein breites Spektrum an Gegen-Bewegungen entstand. Unter anderem die Lebensreform-Bewegung, die den „Schattenseiten der Moderne“ eine ganzheitliche Reform des Lebensstils entgegensetzte.

Die sozialdemokratische Arbeiterkulturbewegung und der „Neue Mensch“

Die Wurzeln der sozialistischen Arbeiter-Kulturbewegung reichen bis in die Zeit vor den Sozialistengesetzen (1878 – 1890) zurück, als „Arbeiterbildungsvereine“ vor allem durch das Bürgertum und die Kirche gegründet wurden. Nach dem Fall des Gesetzes konnten sich Kulturorganisationen des sozial-demokratischen Milieus freier entfalten. In der Weimarer Republik blühte die Bewegung auch zahlenmäßig auf. Als durch die beabsichtigte Schaffung des „Neuen Menschens“ der Sozialismus vorbereiten sollte, kam zum kulturellen ein politisches Ziel hinzu.

Der Wandervogel und die Frage nach Alkohol auf Wanderschaft im Verein

Im Bürgertum des späten 19. und frühen 20 Jahrhunderts wurden alkoholgegnerische Bestrebungen insbesondere in der Jugendbewegung virulent. Dabei ist der Wanderverein „Der Wandervogel“ von besonderem Interesse. Er gilt gemeinhin als Ursprung der Jugendbewegung und war teilweise stark lebensreformerisch orientiert. Gegründet 1901 sollten die Schüler von erfahrenen studentischen Begleitern geführt und unter anderem von den „Verlockungen der Großstadt“ immunisiert werden. Dazu zählte man auch den Alkohol.