Die DDR-Planwirtschaft: Eine Volkswirtschaft zwischen Ideologie und Handlungszwängen

„Planwirtschaft“ – „Verhältnisse wie in der DDR“: Diese politischen Schlagworte erster Klasse kennt jeder. Ihr häufigster Zweck heute: Wirtschaftspolitische Eingriffe des Staats kritisieren und diskreditieren. Aber selten treffen solche Schlagworte in den alltäglichen Auseinandersetzungen der Tagespolitik zu, denn eine Marktwirtschaft verwandelt sich nicht plötzlich in eine Planwirtschaft, wenn der Staat in die Wirtschaft eingreift, und staatliche Eingriffe müssen nicht zwangsläufig planwirtschaftlichen Charakter besitzen.
Was aber war diese Planwirtschaft der DDR überhaupt? Inwiefern unterschied sie sich von marktwirtschaftlichen Mechanismen? Welche Rolle spielte die kommunistische Ideologie auf der einen und die ökonomischen Handlungszwänge auf der anderen Seite? Nur wer die DDR-Planwirtschaft versteht, begreift die politische Geschichte der DDR und die bis heute spürbaren wirtschaftlichen Folgen in Ostdeutschland.

„Abstimmung mit den Füßen“ – Die Ausreisewelle der 80er Jahre und Flucht aus der DDR

Im Verlauf der Geschichte der DDR verstärkte sich das Bedürfnis vieler Bürger den SED-Staat zu verlassen und in die Bundesrepublik über zu siedeln immer weiter. So verließen in den Jahren von 1949 bis 1989 insgesamt 3,5 Mio Menschen (von 17 Millionen Bürgern) die DDR. Die Gründe für die massive Fluchtbewegung bis zum Bau der Berliner Mauer und die in den 1980er Jahren stark anwachsende Ausreisewelle waren vielfältig. Den Hintergrund bildete v. a. die Unzufriedenheit über mangelnden Lebensstandard, fehlende Reisefreiheit und politische Repression.

Die Kredit- und Finanzkrise in der DDR – Schwerpunkt: Die 80er Jahre

Anfang der 70er Jahre herrschte in der DDR eine latente Unzufriedenheit vor allem angesichts des mangelnden Lebensstandards im Vergleich zur Bundesrepublik. Die alleinige Legitimation der DDR und ihrer Führung durch die SED durch ihre proklamierte, revolutionär-antifaschistische Geschichte reichte weniger denn je. Mit der verbesserten sozialen Versorgung durch die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ wollte Erich Honecker der Unzufriedenheit beikommen. Eine folgenschwere Entscheidung, die die DDR letztendlich in die Zahlungsunfähigkeit treiben sollte.