Der Alldeutsche Verband – Ein Vorreiter des radikalen Nationalismus in Deutschland?

Wenn es um radikalen Nationalismus in Deutschland geht, denken die meisten Menschen zuallererst an den Nationalsozialismus. Auch jüngere Vertreter der äußersten Rechten werden häufig direkt oder indirekt in einen Bezug zur NSDAP gestellt. Dabei gab es in der Weimarer Republik und sogar schon zuvor viele Gruppierungen, die durchaus ähnliche Ansichten vertraten. Einer davon war der Alldeutsche Verband. Er wurde noch im wilhelminischen Kaiserreich gegründet und erst 1939 unter verworrenen Umständen durch die NS-Regierung aufgelöst.

Zu seinen Mitgliedern gehörten zeitweise so prominente Persönlichkeiten wie der Soziologe Max Weber oder der spätere deutsche Außenminister Gustav Stresemann. Doch wie stellte sich der Verband die Zukunft des Deutschen Reiches eigentlich vor? Was machte seinen Nationalismus so radikal und wer waren diese Männer und Frauen, die so vehement für eine Stärkung des deutschen Nationalgefühls eintraten?

Der Verband nationaldeutscher Juden – Selbstwahrnehmung und Außenwirkung

Der Verband nationaldeutscher Juden gehörte zu den zwiespältigsten politischen Erscheinungen der Weimarer Republik. Mit teils scharfer Rhetorik versuchte er die Juden im Reich dazu zu bringen, sich ausschließlich als Deutsche zu begreifen und sich bedingungslos für deutsche Ziele einzusetzen.
Mit seiner radikalen Einstellung machte sich der Verband viele jüdische und nichtjüdische Feinde. Gerade einmal 4000 Mitglieder gehörten ihm an. Das Echo auf seine Tätigkeit war jedoch phasenweise enorm. Selbst Benito Mussolini soll sich anerkennend über ihn geäußert haben. Doch was verband die Mitglieder miteinander, aus welchen Verhältnissen stammten sie, wie sah ihre Verbandstätigkeit aus? Und wie wurden sie von Außenstehenden wahrgenommen?

Die Auflösung Preußens 1932–1947. Ein Ende in 13 Schritten

ann endete der Staat Preußen? Darauf finden sich nur kurz gegriffene Antworten. Sie sind sich größtenteils darin einig, dass Preußen mit dem „Preußenschlag“ der Reichsregierung 1932 sein Ende fand, und die formelle Auflösung durch die Alliierten 1947 nur noch vollzog, was bereits Tatsache gewesen sei. Einige wenige Interpretationen gehen jedoch davon aus, Preußen sei mit der Reichsgründung 1871 oder der Revolution nach dem Ersten Weltkrieg 1918/1919 untergegangen. Es ist zutreffend, das Ende im Zeitraum 1932 bis 1947 zu verorten. Das muss aber detailliert geschehen. Daraus ergibt sich, dass Preußen weder 1932 bereits ausgelöscht war, noch dass 1947 nur ein symbolischer Akt stattfand. Die einzelnen Schritte dieses Auflösungsprozesses erstreckten sich nämlich auf 15 Jahre, in denen Preußen als Staat, Land oder Gebietskörperschaft einer Aushöhlung und einem Auseinanderfallen unterlag.